Hier findet Ihr verschiedene Texte zur Diskussion über die Wahlaltergrenze. Da die uns unterstützenden Organisationen dazu verschiedene Ansichten vertreten, kommen hier auch verschiedene Standpunkte zu Wort.
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Katrin Hünemörder (22) ist aktiv im Bundesvorstand der Deutschen Jugendpresse und Studentin der Osteuropastudien und Politikwissenschaften an der Freien Uni Berlin.
Vielen jungen Menschen ist es zu wenig, sich alle vier Jahre an ihredemokratische Pflicht zu erinnern und zur Wahlurne zu gehen. Dennoch ist eine Absenkung des bisherigen Wahlalters 18 sinnvoll, weil es ein Zeichen des Entgegenkommens und des Ernstnehmens von Jugendlichen bedeutet. Erfolgreich kann das Wahlalter allerdings nur in Verbindung mit einer zielgerichteten und jugendgerechten Aufklärung gesenkt werden.
Gerade bei Jugendlichen entsteht oft der Eindruck, nicht viel bewegen zu können. Dürften sie wählen, wäre auch die Motivation höher, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt zu beteiligen. Aber eine Demokratie muss mehr leisten als den Urnengang. Wahlen von Repräsentanten sind ein Instrument der Demokratie, aber kein Selbstzweck. Also müssen andere Wege direkter Beteiligung gefunden werden. Grundlagen für ein demokratisches Bewußtsein werden in der frühesten Kindheit gelegt, bereits im Kindergarten, aber auch in der Schule muss Mitbestimmung und Eigeninitiative gefördert und gefordert werden.
Jugendliche sind politisch und wollen sich einbringen, wenn auch nicht mehr vornehmlich in Parteien. Die Politik muss sich ihren Bedürfnissen anpassen und eine Grundlage dafür schaffen, dass sie sich in Projekten und Initiativen mit einer lockereren Struktur engagieren können. Das ist zum einen durch die Bereitstellung von Ressourcen (finanziell, Räumlichkeiten etc.) möglich, zum anderen durch ideelle Unterstützung. Jugendliche wollen ernstgenommen werden und erkennen den Unterschied zwischen realer Beteiligung und Pseudo-Partizipation.
Als die Entscheider von morgen haben Jugendliche ein natürliches Recht, bereits heute ihre Zukunft mitzugestalten. Erwachsene müssen ihnen die Chance dazu bieten. Die Absenkung des Wahlalters ist ein Weg, und auch viele andere müssen noch beschritten werden.
Kontakt:
Katrin Hünemörder
Deutsche Jugendpresse
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